In der Innenstadt sind viele Geschäfte und ich ging zunächst zu den großen Ketten, wie Galeria Kaufhof, Karstadt und zu Peek & Cloppenburg. Alle Bekleidungsstücke war nach Marken sortiert, doch wirklich ansprechend und kaufmotivierend fand ich diese Abteilung in keinem der Geschäfte. Die Verkäufer waren nur mit sich selbst beschäftigt- dem Kunden wird keine Beachtung geschenkt. Ich hatte noch nicht mal Lust, überhaupt etwas anzuprobieren. Auch störte es mich, dass das Angebot in den Geschäften überall das gleiche war. Nichts individuelles- es war einfach nur langweilig und das Shoppen hier hat so keinen Spaß gemacht. Kurz gesagt, ich habe nichts gekauft.
In einem dieser Kaufhäuser wurde ich gleich am Eingang von einem Promoter angesprochen, der mir ein Flyer in die Hand drückte, doch auch den Online-Shop des Kaufhauses zu besuchen. Puh, … statt froh zu sein, dass die Innenstädte belebt sind und Kunden in das Geschäft kommen werden diese wieder nach Hause geschickt.
Stattdessen bin ich in eine ruhige Seitenstraße gegangen, wo sich ein paar kleine und doch sehr individuelle Fachgeschäfte befinden. Alle sind inhabergeführt.
Inhabergeführte, individuelle Fachgeschäfte sorgen für ein vielfältiges und abwechslungsreiches Stadtbild.
Ein Einkauf in einem inhabergeführten Fachgeschäft bedeutet für mich:
Ich bin der Meinung, dass der Trend -zumindest bei Bekleidungsgeschäften- eher in Richtung der inhabergeführten Fachgeschäfte geht. Schon früher waren die kleinen Tante-Emma-Läden beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Auch die neueste Entwicklung mit Insolvenzen und finanziellen Schieflagen bekannter großer Modemarken und Geschäften geben eindeutige Hinweise darauf. Schilder vom Räumungsverkauf und Abverkauf wegen Geschäftsaufgabe prägen das Stadtbild.
Auch wenn ich mir Statistiken zum Thema Online-Handel anschaut, so ist erkennbar, dass dies in letzter Zeit wieder rückläufig ist.
Der kleine Einzelhändler hingegen hat klare Wettbewerbsvorteile gegenüber den großen Ketten und Marken. Doch auch gegenüber dem Online- Handel kann der inhabergeführte Einzelhändler punkten.
Voraussetzung ist, dass sich der Händler bewusst ist oder wird, dass er Alleinstellungsmerkmale braucht, die den Kunden in sein Geschäft locken. Dies können beispielsweise eine besondere Atmosphäre, individuelle Betreuung, nachhaltigen Service und besondere Konditionen sein. All dies sind Punkte, mit denen Onlinehändler oder auch die großen Handelsketten nicht mithalten können.
Wie kann sich das Inhabergeführte Fachgeschäft gegen die Mitbewerber abgrenzen? Dazu einige Anregungen und Hinweise:
Ihr Firmenname soll individuell und einzigartig sein. Wofür stehen Sie? Welche Kunden wollen Sie erreichen und ansprechen?
Überlegen Sie sich ein anderes und einzigartiges Sortiment und vertreiben sie Labels, die es sonst nicht so häufig gibt in Ihrer Stadt. Welcher Kunde will schon Artikel tragen, die es in jedem Geschäft zigmal in jeder Größe und Farbe gibt.
Schaffen Sie eine Wohlfühl-Atmosphäre, die den Kunden dazu animiert, sich länger in Ihrem Geschäft aufzuhalten. Warum nicht auch eine gemütliche Sitzecke und ein Ausschank von Kaffee oder Tee? Warum nicht auch verschiedene Veranstaltungen in Ihren Verkaufsräumen wie eine Ausstellung oder Modenschau? Auch eine ansprechende Dekoration kann Kaufanreize schaffen.
Das A & O in jedem Geschäft ist gutes Personal, das seinen Job mit Spaß und Freude verrichtet. Holen Sie sich Feedback, wie das Personal vom Kunden wahrgenommen wird (z.B. durch Testkäufe).
Wichtig ist, dass der Kunde das Gefühl hat, willkommen zu sein und verstanden zu werden. Auch sollte das Personal umfassende Produkt- und Sortimentskenntnisse haben.
Werbung ist besonders wichtig. Sicher erreichen Sie auch über die örtlichen Medien wie Zeitungen, Wochenblätter usw. einen Teil der Kunden. Jedoch sollten die sozialen Medien nicht unterschätzt werden.
Für den Kunden ist es wichtig, dass er möglichst häufig etwas von Ihnen sieht und liest, um Sie immer wieder auf dem Schirm zu haben. Hierfür eigenen sich Facebook und auch Instagram und Pinterest sehr gut.
Doch auch der Austausch mit Branchenkollegen ist sehr wichtig. Hier empfiehlt sich LinkedIn oder Xing.
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